KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing
Projektbeschreibung
In Husum Schwesing bestand vom 25. September bis 29. Dezember 1944 ein Außenlager des KZ Neuengamme. Über 3.000 Männer aus 13 Nationen waren hier inhaftiert und leisteten Zwangsarbeit an einer aus heutiger Sicht sinnlosen Verteidigungsanlage. Schlecht ernährt, in unzureichender Kleidung mussten sie unter strenger Bewachung Panzerabwehrgräben mit Schaufeln ausheben. Viele starben an den Folgen von Unterernährung und kräftezehrender Arbeit. Allein 297 Opfer sind namentlich bekannt.
Nachgeschichte
Erst Anfang der 1980er-Jahre setzten sich die Menschen vor Ort mit der Geschichte des Außenlagers auseinander, und 1987 weihte der Kreis Nordfriesland auf dem Gelände ein erstes Mahnmal ein. Ein großer Schritt in der Weiterentwicklung der Gedenkstätte geschah mit der am 28. April 2017 eröffneten neuen Außenausstellung und dem Haus der Gegenwart.
Inhaltliches Konzept
Die Ausstellung informiert detailliert anhand von Dokumenten, Fotos und Zitaten über die Funktion und Organisation des Lagers sowie über den Lebensbedingungen der Häftlinge.
Eine Gegenüberstellung von Zitaten der überlebenden Häftlinge, Mitgliedern der Lager-SS und Anwohnern aus der Umgebung eröffnen unterschiedliche Perspektiven auf die Geschichte des KZ-Außenlagers.
Die Ausstellung stellt über Fragen und Denkanstöße Verbindungen zu den weiteren Informationsangeboten im Haus der Gegenwart und der Hörführung her.
Gestaltung
Die Außenausstellung schafft durch fokussierende Ausschnitte Sichtbezüge zu den wenigen noch erhaltenen authentischen Überresten des ehemaligen Außenlagers und macht diese lesbar. Sie fordert Besucherinnen und Besucher zur Auseinandersetzung mit dem authentischen Ort auf, ohne auf dem denkmalgeschützten Gelände in den Vordergrund zu treten.
PROJEKTDETAILS
- Auftraggeber: Stiftung Nordfriesland
- Eröffnung: 2017
LEISTUNGEN
- Wissenschaftliches Konzept der Außenausstellung, Mitarbeit Julia Werner
- Gestaltungskonzept
- Ausstellungsgrafik
- Ausführungsplanung
- Bauleitung
- Kostenkontrolle