Das KZ im Dorf – Geschichte und Nachgeschichte des Außenlagers Ladelund
Dauerausstellung und Vernetzung der historischen Orte der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund
Vom 1. November bis 16. Dezember 1944 bestand in der Gemeinde Ladelund ein Konzentrationslager. Die SS ließ 2000 Häftlinge aus zwölf Nationen zwischen Humptrup und Ladelund Panzerabwehrgräben ausheben. Damit sollte ein befürchteter Einmarsch der alliierten Truppen von Norden aufgehalten werden. Niemand im Dorf konnte die Qualen der zur Arbeit getriebenen, hungernden Menschen übersehen. Innerhalb von sechs Wochen starben hier 300 Häftlinge. Sie wurden auf dem Dorffriedhof bestattet.
Gestaltung
Der Blick durch die Fenster des Ausstellungsraum verbindet den Ort des Gedenkens mit der neuen und modernen Dokumentation. Die wenigen Fundstücke und überlieferten Bilder, sowie unterschiedliche Erinnerungen und lebensgeschichtliche Biografien stehen im Zentrum der Ausstellung. Angesichts der 4-Sprachigkeit der Ausstellung wurde ein neuer Umgang mit Texten gewagt. Besucher_innen werden zu eigenen Fragen angeregt, bevor sie die wissenschaftlichen Erläuterungen auf ausziehbaren Tafeln und in medialen Vertiefungsmodulen hinzuziehen.
Die historischen Orte rund um das Dokumentenhaus sind mit weithin sichtbaren Info-Stelen markiert. Wegweiser im selben Erscheinungsbild verbinden die Orte zu einem Rundweg. Am ehemaligen Lagergelände zeigt eine perforierte Reliefkarte die Ergebnisse von geophysikalischen Prospektionen und macht sichtbar, was dem bloßen Auge verborgen bleibt: Spuren des Lagers.
Die Gegenüberstellung von Zitaten der überlebenden Häftlinge, Bewachern und Anwohnern eröffnet unterschiedliche Perspektiven auf die Geschichte und Nachgeschichte des KZ-Außenlagers. Ambivalenzen werden deutlich und kritisch analysiert.
PROJEKTDETAILS
- Auftraggeber: Ev.-Luth. Kirchengemeinde Ladelund
- Eröffnung: 18.11.2017
LEISTUNGEN
- Gestaltungskonzept
- Ausstellungsgrafik
- Ausführungsplanung
- Bauleitung
- Kostenkontrolle