Ausstellung zur Geschichte des atomaren Endlagers Morsleben
Das ehemalige Salzbergwerk und heutige Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben in Sachsen-Anhalt hat eine wechselvolle Vergangenheit: Kali- und Steinsalzproduktion bis in die 1960-er Jahre, Rüstungsproduktion mit KZ-Häftlingen und Zwangsarbeiter*innen während des Nationalsozialismus, später Geflügelproduktion, Giftmülldeponie und Endlager für radioaktive Abfälle. Momentan läuft das Stilllegungsverfahren.
Das Bundesamt für Strahlenschutz eröffnete Anfang 2016 eine Ausstellung zur Geschichte des Endlagers in der Informationsstelle Morsleben, die der in ihrer Vielfalt einzigartigen Nutzungsgeschichte dieser Schachtanlagen nachgeht und sie in Dingen und Dokumenten der Öffentlichkeit zugänglich macht.
Die Ausstellung zeigt für jede Phase die unterschiedlichen Perspektiven der beteiligten Akteure. In dem von uns erarbeiteten Detailkonzept zur Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit im Nationalsozialismus werden die Interessen der Rüstungsproduzenten im NS mit Zitaten ehemaliger KZ-Häftlinge konfrontiert.
In dem zweiten von uns kuratierten Ausstellungsbereich, zur Nutzung nach Kriegsende und in der DDR wird die Wahrnehmung des Endlagers in Ost und West einander gegenübergestellt.
PROJEKTDETAILS
- Auftraggeber: Bundesamt für Strahlenschutz
- Ausstellungsfläche: ca. 100 m²
- Eröffnung: Januar 2016
LEISTUNGEN
- Wissenschaftliches Detailkonzept für zwei Ausstellungsbereiche
- Projektkoordination
- Gestaltungskonzept
- Ausstellungsgrafik
- Ausführungsplanung
- Bauleitung
- Kostenkontrolle
Mitarbeit: Julia Werner