
Polizeimuseum Hamburg
Wie stellt sich die Hamburger Polizei ihrer eigenen Geschichte einschließlich ihrer Rolle im Nationalsozialismus? Dieser Frage nachzugehen hat uns als Kuratoren und Gestalter besonders gereizt.
PROJEKTDETAILS
- Auftraggeber: Polizei Hamburg, Polizeiverein Hamburg e.V.
- Ausstellungsfläche: 1.000 m²
- Fertigstellung: 28. Februar 2014
Mitarbeit: Julia Werner, Bettina Bick, Arnd Criegee, Anat Frumkin, Annrika Kiefer, Anja Mirowski, Juliane Seidl, Mayasari Feradina Zoesmar
Kooperation: Zolghadri GmbH - LICHT Technik Design
LEISTUNGEN
- Wissenschaftliches Detailkonzept
- Gestaltungskonzept
- Ausstellungsgrafik
- Ausführungsplanung
- Bauleitung
- Kostenkontrolle
Erdgeschoss
Hamburger Polizeigeschichte von 1814 bis heute

Die Ausstellung zeigt die Anfänge der Hamburger Polizei und deren enge Verbindung mit dem jeweiligen politischen System. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die Aufarbeitung der Verantwortung der Hamburger Polizei während des Nationalsozialismus sowie die Entnazifizierung bzw. der Wiederaufbau der Hamburger Polizei nach 1945. Die Geschichte des Hamburger Reserve-Polizeibataillons 101 ist gesondert für diese Ausstellung aufbereitet worden.
Auch für die Zeit nach 1945 werden unterschiedliche Sichtweisen strittiger Einsätze der Polizei wie beispielsweise des „Hamburger Kessels“ präsentiert.
Uns hat interessiert, wie sich das Selbstverständnis der Polizei über Jahrzehnte gewandelt hat und wie sich dieser Wandel in Innensicht und Außensicht abbildet. Das inhaltliche Konzept entstand in enger Zusammenarbeit mit einem unabhängigen wissenschaftlichen Beirat.
Die inhaltliche Gliederung wird durch ein gefächertes Ausstellungssystem mit darüber hängenden Leuchtkörpern aufgenommen. Sie verweisen auf die Entwicklung der Hamburger Polizei in einer im 19. Jahrhundert schnell wachsenden Großstadt. Objektsammlungen und interaktive Stationen veranschaulichen den Arbeitsalltag der Polizei.
Obergeschoss
Tatort, Spurensicherung und kriminaltechnische Untersuchung

Wie wird eine Spur am Tatort gesichert und durch kriminaltechnische Untersuchungsmethoden ausgewertet? Die Arbeit der polizeilichen Spurensicherung und von acht KTU-Fachabteilungen wird vorgestellt, und die aktuell möglichen technischen Verfahren werden mit ausgewählten Exponaten aus ihrer historischen Entwicklung kombiniert. Filme zeigen die Arbeit der Spurensicherung an unterschiedlichen Tatorten. Der Weg der Spurenträger vom Tatort zu den kriminaltechnischen Laboren wird nachvollziehbar.
Besucherinnen und Besucher können selbst zu Ermittelnden werden, Spuren auswerten und analysieren. Für Kinder und Jugendliche gibt es in einem Ermittlerspiel verschiedene Fallbeispiele zu lösen. Fallakten zeigen die umfangreiche und detaillierte Polizeiarbeit, die zur Lösung von Fällen erforderlich ist.
Die Arbeit der kriminaltechnischen Fachlabore wird durch zitierte Labortische visualisiert, die Exponate, interaktive Elemente und Spielstationen präsentieren. In Schubladen, Auszügen und versteckten Vitrinen gibt es spannende Details zu entdecken.
Dachgeschoss
Die Hamburger Kriminalpolizei ermittelt
Anhand von acht ausgewählten Kriminalfällen aus der Hamburger Polizeigeschichte erfahren die Besucherinnen und Besucher, wie die Kriminalpolizei arbeitet. Jeder Fall beginnt anders, der Verlauf ist nie vorhersehbar und die Auflösung häufig überraschend.
Raumbild und Gestaltungskonzept schaffen eine Atmosphäre, in der sich die Besucherinnen und Besucher in die Arbeit von Ermittlungsbeamtinnen und -beamten hineinversetzen und die Lösung des Falles schrittweise rekonstruieren können.
Fotos: © Olaf M. Teßmer, Berlin | © Polizei Hamburg