Das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück – Geschichte und Erinnerung
Dauerausstellung der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Die Hauptausstellung im 1940 errichteten Gebäude der ehemaligen KZ-Kommandantur beleuchtet auf zwei Etagen alle Facetten der Geschichte des KZ-Komplexes. In 34 Räumen, den früheren Bürostuben, erfahren Besucher*innen Details über die Schicksale der inhaftierten Menschen, über Lager- und Lebensalltag und Häftlingsgesellschaft. Dokumentiert sind Mord, Massensterben und die im KZ Ravensbrück durchgeführten medizinischen Experimente.
PROJEKTDETAILS
- Auftraggeber: Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
- Ausstellungsfläche: ca. 1300 m²
- Fertigstellung: April 2013
- Mitarbeit: Arnd Criegee, Anat Frumkin
Kooperation: Zolghadri GmbH - LICHT Technik Design
LEISTUNGEN
- Gestaltungskonzept
- Ausstellungsgrafik
- Ausführungsplanung
- Bauleitung
- Kostenkontrolle
REZENSIONEN
Über die Geschichte des Frauen-Konzentrationslagers hinaus thematisiert die Ausstellung die Geschichte des hier ab 1941 eingerichteten Männerlagers, des „Jugendschutzlagers“ Uckermark sowie die zwischen 1942 und 1945 hinzugekommenen zahlreichen Außenlager, welche für die Einbindung Ravensbrücks in die NS-Rüstungsindustrie, für Zwangsarbeit und Ausbeutung stehen. Die Nachgeschichte des Ortes, Gedenken und Erinnerung bilden den Abschluss des Themenkanons.
Die Ausstellung erinnert an die hier internierten Menschen und ihr Leid. Eine Herausforderung war es, diesen Fokus im Kommandanturgebäude, das im Kontext der Ausstellung sowohl Exponat als auch Synonym für Täterschaft ist, nicht zu verlieren und schließlich der Dominanz der Architektur und der Schwere der Verbrechen mit dem zurückhaltenden, filigranen Ausstellungssystem etwas sichtbar entgegenzusetzen.
Fotos: © Olaf M. Teßmer, Berlin | © creaspace, FRERICHS GLAS GmbH
In diesem spannungsreichen Wechselspiel entfalten mehr als 500 in Material und konservatorischen Anforderungen unterschiedliche, oftmals sehr kleine Exponate ihre ergreifende Erzählkraft. Aus Zeichnungen, Zeitzeug*inneninterviews und Porträts verdichten sich einzelne Erfahrungen zu einem vielstimmigen Ganzen. Zugleich verleiht die Leichtigkeit der Gestaltung den in den Dingen, Bildern und Erzählungen aufgehobenen Erinnerungen Gewicht.